Ich brauchte ja nur noch einen kleinen Schubs, um mich endlich durchzuringen, mein Facebook-Konto zu löschen. Und dieser letzte Anstupser war das Buch Die facebook-Falle von Sascha Adamek, einem Journalisten und Filmemacher, der unter anderem an TV-Politmagazinen wie Monitor und Kontraste mitgewirkt hat und bei dem ich somit von einer fundierten Recherche auch für sein Buch ausgehe.
Das Buch ist schon etwas älter, es ist bereits 2011 erschienen, und einige Mängel von Facebook, die Sicherheit und Datenschutz betreffen, sind inzwischen behoben worden, oder zumindest wurde hier und da etwas verbessert. Doch an einigen der vorgeworfenen Übel hat sich bis heute nichts geändert, nämlich dass
- Mark Zuckerberg, der Schöpfer von Facebook, Privatsphäre überflüssig und altmodisch findet,
- Facebook nicht zum Wohl der Benutzer betrieben wird, sondern um ihre Daten wirtschaftlich verwerten zu können,
- Benutzer Facebook das Nutzungsrecht an allen geteilten Inhalten gewähren, sobald sie die AGB akzeptiert haben,
- und Facebook ein im Bereich Social Media/Networking marktbeherrschender und meinungsbildender Megakonzern ist, fast ein Monopolist.
Solche Konzerne zu unterstützen, wird mir mehr und mehr zuwider. Nun ist es nicht so, dass ich Plattformen, auf denen ich mit Bekannten aus alten Tagen in Verbindung bleiben kann, blöd finde, im Gegenteil. Was ich nur ablehne, ist, dass alles in die Hände von Großkonzernen gelegt wird. Und gerade das müsste gar nicht sein, da es durchaus Alternativen gibt, auch nicht-kommerzielle, und manche sogar aus dem FLOSS-Bereich.
Aber, wie es so treffend heißt: Alle sind bei Facebook, weil alle bei Facebook sind. Na gut, ich jetzt nicht mehr. Und, ähm, ehrlich gesagt: Das allermeiste, was meine sogenannten Freunde (bei Facebook ist ja jeder Hinz und Kunz gleich dein Freund) dort geschrieben oder weiterverteilt haben, hat mich sowieso nicht die Bohne interessiert. Aber ich treffe mich schon mal ganz gerne mit Menschen »in echt«. Da sind die Gespräche dann doch meist tiefer oder wenigstens ein bisschen interessanter.
Alternativen zu Facebook:
Alternativen zu Twitter:
Alternativen zu Skype und WhatsApp:
Es gibt natürlich noch mehr, und ihr könnt weitere Anwendungen suchen auf alternativeTo. Ich habe mich hier auf ein paar beschränkt, die ich mir selbst zumindest mal angeschaut habe. Bei einigen habe ich ein Konto, bin aber nirgends besonders aktiv. Wie gesagt, ich gehe lieber leibhaftig von Zeit zu Zeit unter Leute – aber auch das brauche ich nicht ständig.
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