Na, diese Nachricht hat mich doch mal erfreut: »Die Politik hat sich vorgenommen, der Freiheit der Wirtschaft im Netz Grenzen zu setzen«, wie die Süddeutsche in ihrem Artikel Deutschland gegen die Monopolisten der Zukunft schreibt.
Nur – das wird ja auch langsam mal Zeit, denn nach meinem Politikverständnis ist doch das Kontrollieren der Auswüchse einer wildgewordenen Wirtschaft gerade eine der Aufgaben der Politik. Märkte sollen ja so beschaffen sein, dass eine gesunde Konkurrenzsituation gegeben ist und eben gerade auch kleine und mittelständische Marktteilnehmer überhaupt eine Chance haben. Was wir aber erleben, ist, dass kapitalstarke Unternehmen die Vielfalt in immer mehr Branchen zerstören und sich immer mehr und größere Oligopole herausbilden. Disruptionen führen leicht zu ausbeuterischen Arbeits- und Wettbewerbsbedingungen, wenn riesige marktbeherrschende Plattformen entstehen, um welche die Anbieter von Waren oder Dienstleistungen nicht herum kommen, wenn sie überhaupt überleben wollen. Sascha Lobo spricht hier von einem Plattform-Kapitalismus, der sich als kuschelig-gemeinschaftliche Teilen-Ökonomie (oder zu neudeutsch Share-Economy oder Sharing-Economy) tarnt.
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