Sack mir, wo die Mühlen sind

Endlich: Plastiktüten kostenpflichtig

2016-08-12 von Torsten in Kategorie Mehlwurm auf’m Turm

Seit dem 1. Juli 2016 werden Plastiktüten in Deutschland – wie soll man es formulieren? – verstärkt nur noch kostenpflichtig abgegeben. Leider handelt es sich nicht um ein Gesetz, sondern lediglich um eine Selbstverpflichtung, die also nicht wirklich bindend für Händler ist. Mir war zwar aufgefallen, dass einige Handelsketten seit einiger Zeit schon ihre Tüten nicht mehr kostenlos abgeben, und die neue Regelung ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber mir ist das alles dennoch zu Wischiwaschi, nichts Halbes und nichts Ganzes.

Und was kostet so eine Plastiktüte? Nach meinen Erfahrungen so um die fünfzehn bis fünfundzwanzig Cent. Viel zu wenig, finde ich. Das wird viele Kunden nicht abschrecken, und sie werden weiterhin zu faul sein, eine Tasche mit zum Einkaufen zu nehmen. Schließlich findet man ja auch oft genug liegengelassene Pfandflaschen auf der Straße. Gut für bedürftige Menschen, die sie einsammeln und zu Geld machen, ja, aber es zeigt eben doch die Gleichgültigkeit der breiten Masse.

Was noch als weiterer Negativpunkt hinzukommt, ist, dass meines Wissens diese ganz dünnen Plastiktüten, wie man sie zum Beispiel auf dem Wochenmarkt bekommt, weiterhin kostenlos bleiben.

Dass die Konsumenten aber im Allgemeinen kaum von sich aus auf die Idee kommen, wiederverwendbare Taschen oder Beutel zu benutzen, egal ob aus Jute, Baumwolle oder Recycling-Kunststoff, das ist ein Punkt, der mir völlig unverständlich ist. Vor Jahrzehnten war es doch auch schon mal Trend, Jute oder Baumwolle statt Plastik zu benutzen. Ich kaufte damals Baumwollbeutel in den Supermärkten oder kleinen Geschäften für fünfzig Pfennig, es machte richtig Spaß, die zu sammeln, und einige davon haben bis heute überlebt, nach -zig Einkäufen. Da landet nix im Meer (hoffe ich wenigstens), sondern nur ab und zu vorübergehend in der Waschmaschine. Und wenn die Henkel abreißen oder die Nähte aufgehen, hat man immer noch Putzlappen. Und erst wenn die mal nicht mehr brauchbar sind, heißt die Endstation Mülltonne > Müllwagen > Müllverbrennung.

Und noch weiter zurück: Meine Mutter und meine Omas hatten richtig stabile Einkaufstaschen und -körbe und kamen wunderbar damit klar. Das war Normalfall damals, Einkaufstaschen zu benutzen. Kann doch alles nicht so schwer sein.

Quellen:
germanblogs.de
sueddeutsche.de
mz-web.de

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