Ich habe einen nur sehr gering behaarten Körper und einen äußerst spärlichen Bartwuchs. Und so kommt es, dass ein Bart, den man bei einem anderen Mann für einen Dreitagebart halten würde, bei mir schon mindestens eine Woche lang gewachsen ist. Und das hat seine Vorteile.
Ich bin nämlich jemand, dem viele Dinge lästig sind. Nicht nur zu Steuererklärungen, Ämtergängen oder Zahlungen von Rechnungen habe ich wenig bis gar keine Lust, sondern auch zum Rasieren. Frauen mögen jetzt den Kopf schütteln und sich empören; sie haben mit ihrer Menstruation schließlich noch viel mehr Last als ich mit meinem Bart. Nun ja – sie haben Recht, und ich bin irgendwie froh, nicht als Frau auf die Welt gekommen zu sein. Trotzdem, auch Rasieren ist lästig, ich bleibe dabei.
Der Vorteil meines schwachen Bartwuchses ist also, dass ich mich nicht täglich rasieren muss. Die meiste Zeit laufe ich sozusagen mit einem Drei- bis Fünftagebart herum, der aber irgendwann dann doch nicht mehr als solcher durchgeht, und spätestens, wenn meine sehr empfindliche Haut unter dem Bart zu jucken anfängt, weiß ich: Aha, knapp zwei Wochen sind um, und jetzt muss ich wohl mal wieder Schaum, Pinsel und Klinge bemühen.
Nach getaner Arbeit und nach dem Auftragen des köstlich duftenden Rasierwassers stellt sich allerdings ein wohliges Gefühl ein. Ein Gefühl, das ich zwei oder drei Mal im Monat genieße.
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