Sack mir, wo die Mühlen sind

Zitat der Woche: Menschenwerk

Glaubst du, dass die Gottheit einen Ort schaffen kann, der nicht das Paradies ist? Glaubst du, dass der Sündenfall etwas anderes ist als nicht zu wissen, dass wir im Paradies sind?

– Jorge Luis Borges, Die Rose des Paracelsus
   (Goldmann-Verlag, ISBN 3-442-09246-9)

Mein Land

Mein Land
mein Heimatland
mein Deutschland
mein inneres Deutschland

ist ein tolerantes Land
ein freundliches Land
ein gastfreundliches Land
ein friedliches Land

Und ich wünsche mir
dass auch das Deutschland
außerhalb von mir
das äußere Deutschland

ein tolerantes Land sei
ein freundliches Land
ein gastfreundliches Land
ein friedliches Land

Eine Demokratie mit guter Verfassung
eine Demokratie in guter Verfassung
eine Demokratie die sich selbst schützt
das sei mein Deutschland

Spam von einem angeblichen Olaf Mayer

Ach ja, mal wieder Suchmaschinen-Optimierungs-Spam. Ich habe ihn, wie immer, an die E-Mail-Adressen mehrerer meiner Domains geschickt bekommen. Und zwar nur an die, bei denen es eine info@-Adresse gibt. Meine Vermutung, die sich mit der Vermutung einiger anderer Leute deckt, ist, dass Spammer gar nicht mehr unbedingt ihre Mail-Harvester auf den Weg schicken, um veröffentlichte E-Mail-Adressen von Webseiten abzuernten, sondern einfach wahllos ihren Spam an info@ jeder x-beliebigen Domain senden.

Meine Folgerungen aus dieser Erkenntnis habe ich drüben in meinem (geschäftlichen) Webdesign-Blog notiert:
Spam an Info-Mail-Adressen

Und hier noch der Text der wundervollen Spam-Nachricht:

Guten Tag. Ich heiße Olaf Mayer und bin in unserem Unternehmen für die Optimierung von Webseiten zuständig.

Diese Aufgabenstellung beruht auf der Verbesserung der Platzierung Ihrer Webseite in der Google-Suchmaschine,
und zwar in der Weise, dass die Webseite auf Eingabe von wichtigsten Schlüsselsuchbegriffen hin möglichst hoch in der Rangfolge der Suchergebnisse erscheint,
wodurch sie leicht von einem potentiellen Kunden, der an Ihrem Angebot interessiert ist, gefunden werden kann.

Unser Angebot bezieht sich auf die Optimierung des Quellcodes und beruht auf der Modifikation der Inhalte, nach denen sich die Google-Suchmaschine richtet.

Durch diese einmalige Dienstleistung erscheint Ihre Webseite in der Rangfolge der Suchergebnisse höher, als die der Konkurrenz.

Letzter Septembertag

Heute ist der letzte Septembertag, der 30. nämlich, die Sonne scheint ganz wunderbar und meine Mutti hat Geburtstag. Am Nachmittag, unter den Eltern und ihren Gästen, werde ich mir also total den Bauch mit köstlichem Kuchen voll stopfen. Und natürlich ein paar Tässchen leckeren Kaffees dazu genießen.

Aber den Gesprächen mit den ganzen alten Menschen, ehrlich gesagt, sehe ich schon mit Grausen entgegen. Es gibt einfach zu wenige Überschneidungen der Interessen. Sie können mit Computer, Mediengestaltung, Suchmaschinenoptimierung und Marketing nicht viel anfangen, ich nicht mit alten Geschichten aus dem Krieg.

Na, Augen zu, Kuchen in den Mund und durch.

LED-Elektroschrott

Ich mag ja LED-Leuchtmittel. Sie sind Energie sparend und haben kein giftiges Quecksilber in sich wie diese Stromsparlampen, also diese komischen Röhrchendinger. Die Sache ist nur die: LED ist im Regelfall irgendwie nicht besonders hell. Und wenn doch, dann schweineteuer.

Umso erfreuter war ich vor einiger Zeit, einen Online-Shop gefunden zu haben, der LED-Lampen in sehr hoher Leuchtkraft für einen Spottpreis anbot. Lieferung? Kostenlos! Dieser Händler sitzt allerdings in Hongkong, jener Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China.

Ich hatte kein so richtig gutes Gewissen, in China zu bestellen, aber ich tat’s. Nach Wochen des Wartens traf das Paket bei mir ein mit den drei LEDs, von denen jede eine Leuchtkraft wie eine herkömmliche 100-Watt-Glühbirne hat. Drei Stück davon, und mein Arbeitszimmer ist knallhell, so wie ich es liebe. Und das Licht ist schön weiß, nicht so eklig gelblich oder grünlich oder sonst was.

Tja, die Freude währte nicht lange. Diese Teile werden irrsinnig heiß, was sie vermutlich schnell altern lässt. Jedenfalls ist die Elektronik in zweien von den drei Lampen schon defekt und erzeugen ein unerträgliches Geflackere. Sicherlich gut für eine Techno-, TripHop- und Trance-Disco. Aber nicht gut für ein Arbeitszimmer, in dem man konzentriert zu ackern gedenkt.

Irgendwie nervt’s. Erst geht mir der DVD-Brenner kaputt. Egal, braucht eh kein Mensch mehr. Dann gibt der DVD-Player den Geist auf. Dann ein weiterer. Und letztens stürzte dann noch einer meiner PCs ständig ab. Gut, ich konnte ihn reparieren, indem ich einen aufgeblähten Elko entfernte und einen neuen auflötete. Aber es nervt. Das alles nervt doch.

So, dann werde ich also versuchen, schnell an Geld zu kommen, um neue LED-Strahler »für teuer Geld« hier vor Ort im Laden zu kaufen – von einem Markenhersteller. Wenn’s geht, aus Deutschland. Hoffentlich stellen die dann auch wirklich hier in Deutschland her und beziehen ihren Kram nicht auch aus Hongkong.