Mehl ins Getriebe

Tiermensch

2012-06-02 von Torsten in Kategorie Dinkel im Winkel

Der folgende Text ist ein reines Gedankenspiel. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich keine Gewalt befürworte. Der Text ist Fiktion, wie auch ein Krimi oder Horror-Roman Fiktion ist. Bestimmte Vorstellungen dürfen nie in die Tat umgesetzt werden. Wir Menschen verfügen über Vernunft, mit deren Hilfe schädliche Triebe und negative Emotionen kontrolliert werden sollten. Dies ist die Grundvoraussetzung für ein friedliches Zusammenleben – im Idealfall nicht nur unter uns Menschen, sondern mit allen Kreaturen. Insofern versuche ich auch, vegetarisch zu leben (Pflanzen verfügen nach heutigem Stand der Wissenschaft wahrscheinlich nicht über ein Bewusstsein und sind nicht leidensfähig), was mir leider nicht durchgängig und konsequent gelingt. Aber ich bemühe mich immer wieder aufs Neue.

Tiere drangen in meine Welt ein. Wilde, verrückte Tiere. Böse Tiere, wenn man so will. Ich musste mich gegen sie wehren. Ich musste sie töten. Ich musste selbst zum Tier werden. Ich bin ein Tier.

Ich hoch entwickeltes Säugetier kann über mich selbst nachdenken. Über das Gute und Böse, was ich getan habe oder tue. Das ist ein Fluch. Ich habe ein Gewissen. Doch ich will gar nicht nachdenken, sondern einfach nur töten, anderen Tieren den Garaus machen, ohne Reue, ohne Gewissensbisse, ohne Bedauern. Ich will Fleisch aufreißen, riesige Wunden erzeugen, Leben in Tod verwandeln und Blut aus den Wunden schlürfen, Blut, Blut.

Eine Raubkatze sein. Ein Raubvogel sein. Ein Jäger sein. Schnell und brutal und ohne Gewissen. Ich will es genießen können. Ich will den Geschmack des Blutes nach Eisen genießen. Blut schmeckt immer irgendwie nach Eisen. Es schmeckt nach Leben und es schmeckt nach Tod. Man muss es einfach mögen.

Tiere kommen nicht ins Gefängnis, wenn sie andere Tiere getötet haben. Mensch zu sein ist unvorteilhaft. Ich will ein Tier sein.

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