Als ich aufwachte, war ich nackt und am ganzen Körper mit Blut beschmiert. Und ich hatte noch einen komischen Geschmack von Blut im Mund, so seltsam metallisch. Na schön, Eisen ist ja gut für mein eigenes Blut.
Aber was hatte ich eigentlich getan? Ich wusste es nicht. Ich weiß es nicht genau. Aber ich fühlte mich irgendwie gut, wenn auch ein wenig schwach. Nachdem ich einen Kaffee getrunken hatte, immer noch mit lauter Blut beschmiert, weil ich keine Lust zum Duschen verspürt hatte, schossen mir Gedanken durch den Kopf, Bilder, sehr undeutlich allerdings.
Opfer. Da waren Opfer. Sie schrien, und das gefiel mir. Diese Angst in den Augen, als ich meine gewaltigen, spitzen Zähne in ihr zuckendes Fleisch hieb. Das war gut. Das mochte ich.
Ich erschrak zuerst ein wenig, als mir bewusst wurde, dass mir das Töten gefiel. Warum war ich so geworden? Keine Ahnung. Jedenfalls war eine Grenze überschritten, es gab kein Zurück. Und ich wollte auch eigentlich gar nicht mehr umkehren, ich wollte nicht mehr ein Mensch sein. Menschen töten Tiere, oft völlig gnadenlos, gewissenlos, gefühllos. Jetzt bin ich das Tier. Das Tier, das Menschen zerfleischt.
Himmel, was fühle ich mich gut.
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