Mehl ins Getriebe

Smartphones oder Gespräche?

2015-04-15 von Torsten in Kategorie Mehlwurm auf’m Turm

Der Andersdenker Hannes Treichl erzählt von jemandem, der ihm erzählt hat, dass er jemanden kennt, der seine Cafébesuche sozusagen strategisch plant. Er hat nämlich keine Lust, seine Zeit mit dem Smartphone zu verbringen, wie fast alle anderen Gäste das tun, sondern findet es interessanter, mit echten Menschen von Angesicht zu Angesicht zu reden. Wie er es anstellt, solche Menschen zu finden, könnt ihr in Hannes’ Blog nachlesen.

Andere Lokation, ähnliches Thema: In der Nähe, wo ich wohne, gibt es ein altes Schloss – oder besser gesagt: eine alte Burg – namens Schloss Burg, und dieses Gemäuer gehörte irgendwann früher mal den Grafen von Berg, nach denen das Bergische Land benannt ist. Heute ist diese nicht allzu weit von der Müngstener Brücke gelegene Burganlage ein beliebtes Touristenziel. Und was lese ich heute in der lokalen Tageszeitung? Schautafeln und Hinweisschilder sind nicht mehr zeitgemäß. Heute muss es das Smartphone sein, um sich in der echten Welt zurechtzufinden. Wenn man Fragen zu irgendeinem Exponat hat, kann man … tja, irgendwie per Smartphone direkt eine Frage dazu stellen. Wer die dann beantwortet, ist mir nicht so ganz klar geworden. Vermutlich ein Sprachroboter oder was.

Also kann man demnächst auch an touristischen Attraktionen nicht mehr entspannt umher laufen und vielleicht mal mit anderen Leuten ins Gespräch kommen, sondern muss, genau wie in der Innenstadt, Sorge tragen, nicht von den verblödeten, aufs Smartdingsbums glotzenden Zeitgenossen umgerannt zu werden.

2 Antworten zu »Smartphones oder Gespräche?«

  1. Tommy F. sagt:

    Na, das ist doch ein alter Hut, Sehenswürdigkeiten mit dem Smartphone zu erkunden! QR Code scannen, Webseite wird im Browser geöffnet! Da kann man dann alles Wissenswerte schön medial aufbereitet konsumieren! Den menschlichen Kontakt gibt es dann beim Zusammenstoß der auf das Smartphone schauenden Köpfe!

  2. Andy sagt:

    Klar, das ist der Geist der Zeit- irgendwie wird, da das Internet überall (… also auch unterwegs mit dem Smartphone) präsent ist, der persönliche Umgang der Menschen immer unpersönlicher. Was früher gedruckte Beschreibungen oder Reiseführer waren, gibt es heute als Smartphoneapp. Wenn man so durch die Städte geht, sieht man jede Menge Leute, die alles um sich vergessend auf das Smartphone starren…

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